Freitag, 6. September 2013

Kutná Hora - Kirche Maria Himmelfahrt

Wie ich ja im letzten Post bereits erwähnt habe, haben wir in Kutná Hora neben der Kirche Maria Himmelfahrt (Cathedral of Assumption of Our Lady) geparkt. Diese Kirche, ursprünglich um 1300 gebaut,  ist barocken Stil gehalten. Sie gilt als das größte und anspruchsvollste Gebäude, welches aus der damaligen Zeit in Böhmen erhalten blieb. Durch den reichen Silberbergbau war die Gegend zur damaligen Zeit natürlich nicht gerade arm und so vereinen sich in diesem Bauwerk die Vorschriften der Zisterzienser, die eigentlich Schlichtheit zur Grundlage hatten, und der Prunk einer Kathedrale, die fünfschiffig und mit einem siebenfachen Kapellenkranz um den Chor erbaut wurde. Um das Jahr 1700 erfolgte dann eine Ergänzung im Barockstil, so dass im Innenraum hauptsächlich ein barocker Charakter anzutreffen ist. Hier kann man auch viele Gemälde, wie z. B. von Peter Brandls, M. L. Wilmanns und vielen weiteren bestaunen. Natürlich haben wir uns diese auch nach dem Besuch im Beinhaus noch von innen angeschaut. Zumal es dafür auch eine Art Kombiticket dort gab.

Sehr gut hat uns der Audioguide in der Kirche gefallen, den es in vielen Sprachen gab. Man wird am Eingang einfach gefragt, ob man so einen für die Dauer des "Besuches" haben möchte und welche Sprache man benötigt. Sechs Sprachen standen zur Auswahl. Deutsch war natürlich vorhanden. Ich denke, das Prinzip kennt jeder: an der jeweiligen Stelle steht eine Zahl, man tippt diese Zahl in den Audioguide und bekommt die zuständige Datei zu hören. Da ich Euch leider die Dateien hier nicht präsentieren kann, gibt aber für Euch ein paar Bilder aus der Kirche. Leider kann ich nicht zu allen Bildern etwas sagen, da es nicht zu allen Bildern etc. Ausführungen gab und ich gestehen muss, dass ich über die Zeit das eine oder andere auch vergessen habe ^^

Altarnische
Der Altar

Wandmalerei
Mich interessiert, wie lange die jeweiligen Künstler an solchen Bildern arbeiten mussten.

Wandmalerei
Altarbild

Wandmalerei
Irgendwie erwartete man so ein Bild doch in der Kirche, oder?

Deckenmalerei
An vielen Stellen gab es wunderschöne Deckenmalereien.

die Heiligen
Die Reliquien von St.Vincent und einem zweiten, mir gerade nicht einfallenden Heiligen.

Wandmalerei
Dieses Bild ist die Weiterführung des nächsten Bildes. Schaut Euch zuerst das untere
Bild an.Es passt und dann das hier. Es passte leider nicht alles auf ein einziges Bild.
Wandmalerei
Die Kirche hatte viele Nischen, in denen Bilder, Schmuckstücke und anderes stand. Dabei handelte es sich oft um Schenkungen, damit die Mönche für die verstorbenen Seelen der jeweils gebenden Familie beteten. Daraus erhofften sich die Familien, dass die verstorbenen Seelen von ihren Sünden erlöst wurden und ins Paradies eingehen konnten.

Heiligenfigur
Ein Heiliger, der oben auf einem sehr alten Schrank "saß".

Knabe
Es gab viele Ausstellungsstücke, die mit verschiedenen Figuren geschmückt wurden.

Treppe Aufgang
Über diese wunderschöne Treppe gelangt man in den oberen Bereich.

Treppe von oben
Alte, hölzerne Wendeltreppen haben ihre eigenen Charme.
 
Orgel
Auf Augenhöhe mit der Orgel.

Unter dem Dach
Man konnte in der Kirche fast überall hin, sogar bis direkt in den hölzernen Dachstuhl.

schöne Grüße =)

Sonntag, 1. September 2013

Sedletz Ossarium in Kutná Hora, oder: Wo die vielen Knochen sind

Vergangnes Jahr sind wir im Urlaub einmal nach Kutná Hora in der Tschechischen Republik gefahren. Irgendwann hatte ich von dem Beinhaus dort gehört und den unzähligen Knochen. Soetwas musste ich mir ansehen.Für manche mag es gruselig sein, aber ich finde soetwas immer sehr faszinierend.

Die kleine Stadt Kutná Hora mit seinen knapp 22.000 Einwohnern liegt fast mitten in Tschechien, in Mittelböhmen. Ungefähr 70 km entfernt von Prag. Um 1142  wurde das Kloster Sedletz gegründet, das sich immer mehr vergörßerte und aus der Siedlung ging die Stadt hervor.Früher war sie mal eine recht große Stadt und hatte durch reichen Bergbau einige Schätze angehäuft. Dann kamen 1420 die Hussitenkriege und die Hälfte der Einwohnerschaft wurde ermordet. Soviel zum geschichtenlich Stadtexkurs.

Knochenpyramide

Ich wollte mir also unbedingt dieses Beinhaus ansehen. Ein Beinhaus (auch: Ossuarium von os - Knochen) ist ein überdachter Raum, Gebäude etc., in dem die Gebeine diverser Toter aufbewahrt werden. Im Sedletz Ossarium gibt es nicht nur viel zu sehen, sondern es hat auch eine recht interessante Geschichte.

Ein Zisterzinsermönch hatte in dieser Kapelle sechs Berge aus den Knochen von ungefähr 40.000 menschlichen Skeletten gestapelt. Dabei waren die Knochen systematisch sortiert worden und stammten größtenteils aus den aufgelösten Gräbern des Klosterfriedhofs Sedlec in Kutná Hora von Pestopfern oder Gefallenen der Hussitenkriege.  Der Friedhof ist übrigens einen kleinen Spaziergang wert. Die böhmische Fürstenfamilie Schwarzenberg von Orlik kaufte 1866 das Klostervermögen samt der Kapelle und stand nun vor der Frage, wohin mit all den Gebeinen? Die Familie beauftragte vier Jahre nach dem Kauf den Holzschnitzer und Schreiner František Rint aus Skalice. Dieser schuf aus den Gebeinen und Schädeln die "Knochenkirche" von Kutná Hora.

Schädel und Geld

Zwei der sechs Berge trug er ab, die vier übrigen ließ er in den jeweiligen Ecken bestehen. Mit den abgetragenen Knochen erschuf er größtenteils die Innenraumgestaltung.  Zuvor aber behandelte er alle Knochen mit Chlorkalk um sie länger haltbar zu machen. Aus den restlichen Knochen wurde das überwiegend kirchliche Inventar gestaltet wie Kelche, Monstranzen, Leuchter, Altar- und Prozesionskreuze und Schädelpryramiden in Glockenform. Sicherlich wird jeder solche Gegenstände kennen, aber aus Knochen gebildet sind sie anders. Durch die Verwendung der Gebeine zeigt sich das Vergängliche. Den sonst so heiligen Gegenständen wird auf diese Art und Weise auch die Strenge genommen. In der Broschüre  wird das so erklärt:

Dieses Werk ist kein Selbstzweck, jahrzehntelang demonstriert es den Besuchern die Beschränktheit des menschlichen Lebens und den Tod und fördert somit das harmonische Zusammenleben der Menschen und führt die Menschen dazu, das Leben zu achten und sich seiner Verantwortung dem Gott gegenüber bewusst zu werden.

Zwei sehr interessante Werke in dem Beinhaus sind die Knochenlüster und das Wappen der Familie Schwarzenberger. Bei dem Lüster handelt es sich um einen riesigen Kronleuchter, der in der Mitte des Gewölbes hängt.Es heißt, an ihm sollen alle 206 Knochen eines Menschen verarbeitet sein. Das Wappen der Familie Schwarzenberg von Orlik beeinhaltet ein etwas seltsames Detail. Man sieht einen Türkenkopf, dem ein Rabe fleißig ein Auge auspickt. Das geht auf den Sieg von Adolf von Schwarzenberg 1598 über die Türken zurück, in dessen Folge er vom Kaiser Philipp II.in den Reichsgrafenstand erhoben wurde und sein Wappen mit eben diesem Raben erweitern durfte.

Wappen der Familie Schwarzenberg

 Das Beinhaus ist nicht sehr groß. Es ist in einer Kreuzform gehalten und misst vielleicht ungefähr 70qm. Trotzdem sind die Gegenstände dort so detailreich und interessant, dass man, wenn man alles aufmerksam betrachtet und auch fotografieren möchte, locker über eine Stunde dort verbringen kann. Wer dazu Ruhe benötigt, sollte recht früh gegen 8 Uhr zum Gewölbe gehen. Am späten Vormittag strömen nach und nach die Touristengruppen in das Gebäude. Der Eintritt liegt übrigens bei 90 Kcs,was umgerechnet ungefähr 3,50 Euro sind. Die Fotoerlaubnis ist in diesem Preis bereits inbegriffen. Am Eingang gibt es übrigens noch unzählige Souvenire zu kaufen. Die Preise bewegen sich in einem durchaus normalen Rahmen.

Lüster

Wenn man dieses Gewölbe besuchen möchte, sollte man auf jeden Fall eine gute Straßenkarte von Tschechien haben. Die Strecke ist zwar stellenweise gut auf der Autobahn zu schaffen, aber bis dahin und später auch von dort ab gibt es Landstraßen die ihren Namen stellenweise nicht verdient haben. Ab und an kam ein kleines Dorf oder ein, zwei Häuser vorbei, wo ich nicht sicher sagen konnte, ob da noch jemand drin lebt. Die Landschaft in Tschechien außerhalb der großen Städte ist für Fotografen ein Traum. Man hätte mich dort mit Kamera und Stativ theoretisch aussetzen können und ich wäre jetzt noch nicht fertig. Gerade diese kleinen Dörfer und Häuschen, so sehr sie einem auch befremdlich vorkommen, hätten wunderbare Motive abgegeben. Aber wir wollten ja fahren und nicht überall anhalten. Mir wird sowieso schon immer gesagt, dass, wenn ich die Kamera in der Hand habe, wir nicht vorankommen ^^

Wappen der Familie Schwarzenberg

Neben den Karten ist auch eine gute Portion Geduld von Vorteil, da das Ossarium mitten in der Stadt liegt und von Ortsunkundigen (so wie uns ^^) erst gesucht werden will. Nachdem wir etwas im Kreis gefahren waren, konnten wir zum Glück ein paar nette Polizisten fragen, von denen einer Englisch konnte und die zeigten uns den Weg. Wir waren schon in der Nähe des Beinhauses, aber da es mitten in der Stadt war und da natürlich überall Wohnhäuser standen, fiel das Gebäude hinter seinen Mauern kaum auf. Es ist nicht sehr groß und wird von den anderen Häusern leicht überragt. Wir haben unser Auto an der alten Kirche Mariä Himmelfahrt geparkt, die nur ein paar Gehminuten vom Beinhaus entfernt ist. Am Beinhaus selbst gibt es so gut wie keine Parkmöglichkeiten. Es gab auch einen großen Parkplatz etwas neben der Kirche, aber auf dem fand zu der Zeit eine Art von Jahrmarkt statt. Irgendwo in der Nähe gibt es aber auch einen Bahnhof. Falls man lieber ohne Auto unterwegs sein möchte. Es soll ja solche Leute geben.

Schädel und Gebeine

In Kutná Hora selbst ist vieles auf die historische Zeit ausgelegt. Die Altstadt gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und das wird natürlich von den Marketing- und PR-Menschen verwendet. Einen kleinen Spaziergang kann man in der Stadt ruhig einplanen, wenn man die nötige Zeit dafür hat. Neben der bereits erwähnten Kirche von 1320, die zu den bedeutensten frühen Kirchenbauwerken in Böhmen gehört und im Stil des französischen Kathedralentyps erbaut wurde, kann man in Kutná Horan noch so einiges an historischen Bauwerken bestaunen. Und da die Stadt nur ungefähr drei Kilometer im Durchmesse misst, kann man das alles gut zu Fuß erledigen ;) Da gibt es das Hrádeck, das tschechische Silbermuseum, Führungen durch die 1620 aufgegebenen Silberminen, den Welschen Hof, früher Münzprägestätte und danach königliche Residenz, den Dom der heiligen Barbara, eines der außergewöhnlichsten gotischen Kirchenbauten in Mitteleuropa und ebenfalls auf der UNESCO-Weltkulturerbeliste, der Steinerne Brunnen, eine öffentliche Wasserentnahmestelle aus dem 15. Jahrhundert und und und
Wir waren nur einen Nachmittag da, aber ich glaube, wenn man sich alles anschauen wollen würde, könnte man dort gut eine ganze Woche verbringen.

Kelch aus Gebeinen

Für mich sind Fahrten nach Tschechien immer wieder ein kleines Erlebnis. Meine Oma stammt aus Tschechien. Sie ist dort aufgewachsen und wurde dann, wie alle Deutschen dort, vertrieben. Allerdings hat sie bisher nie über Tschechien gesprochen. Vielleicht versuche ich durch meine Touren mir dieses Land selbst etwas zu erschließen, ich kann es nicht genau sagen. Aber ich mag die Tschechische Republik. Und es ist keines der Länder, die gerne interessant hochgehalten werden wie Japan, Schweden oder die USA ;)

Schädel und Gebeine

schöne Grüße =)

Freitag, 30. August 2013

Projekt Bye Bye - Woche 6 und 7 - Das gehört wirklich mir?

Ich war vor ein paar Tagen im Keller, mein Projekt bezieht sich ja auf meine gesamte Wohnung. Mein Keller ist nicht groß, man kann hineingehen, zwei Schritte nach vorne und muss sich dann schon umdrehen und wieder herausgehen. An der Wand ist ein simples Holzregal befestigt und dort habe ich mal so geschaut, was sich so im Laufe der Zeit angesammelt hat. Ich fand da tatsächlich einen größeren Karton, von dessen Inhalt ich absolut keine Ahnung hatte. Ihn zu öffnen war fast wie Ostern und zum Vorschein kamen Kabel. Eine ganze Menge verscheidener Computer- und Ladekabel. Ich habe keine Ahnung (mehr), wo ich die alle herbekommen habe. Wann hat sich das alles angesammelt? Wann habe ich den Karton das letzte Mal geöffnet? Auch eine Tastatur mit PS/2-Anschluss kam zum Vorschein ... dabei habe ich mir gerade vor ein paar Wochen eine externe USB-Tastatur für meinen Laptop gekauft ^^

Es ist schon irgendwie seltsam, was so ein Projekt zu Tage fördert. Sachen, von denen ich gar nicht weiß, dass ich sie habe. Was wird sich im Laufe des Jahres wohl noch alles anfinden? Ich habe auch schon wieder ein neues Paar Kopfhörer gefunden, das, ähm, keine Ahnung wie vielte. Und dabei verwende ich von meinen MP3-Playern nur einen einzigen und den auch nur für mein Musikkissen. Das ist schon irgendwie recht seltsam. Neben dem ganzen elektrischen Zeug, habe ich aber auch eine Menge Hühnergötter gefunden. Ich wohne an der Küste, Hühnergötter sollte nichts besonders sein. Aber ich wußte nie, dass ich nun ungefäh 25 solcher Steine hier in der Wohnung habe.

Hühnergötter 01

Ich habe auch ein paar alte Kassetten gefunden. Eine davon habe ich mit 13, 14, 15 rauf und runter gehört. Die Lieder kann ich heute noch textsicher mitsingen. Eine der anderen Kassetten ist unser damaliges Demo-Tape vom Orchester. Ist schon komisch sich das jetzt wieder anzuhören. Ich glaube, ich habe das mindestens acht Jahre nicht angehört. Meine Anlage hat zwar ein verstecktes Kassettendeck, aber ich habe da noch nie etwas mit abgespielt und brauchte auch ein paar Augenblicke, bis ich verstand wie sich die Blende öffnen lässt. Ist irgendwie schon peinlich ^^

In der Kassettenkiste lagen dann auch noch Notizzettel, die von meiner Schulpraktikumszeit 1996 stammen und ein paar Bleistifte aus meiner Ausbildungszeit um 2000. So langsam glaube ich, ich habe nicht so viel Zeug, weil ich so viel kaufe oder heranschaffe, sondern, weil sich hier offenbar kaum etwas in seinem eigentlichen Lebenszyklus aufbraucht. 17 Jahre alte Notizblöcke! Und ich kann die einfach nicht wegschmeißen, weil ich so einen kleinen Notizbuch- und -zettelfimmel habe. Ich brauch soetwas immer, da mir immer irgendwo etwas für meine literarischen Werke einfallen könnte. Und dann keinen Zettel und Stift dabei haben ist die Hölle.

Aber anstatt nur alten Sachen neu zu finden, habe ich natürlich auch weiter an meinem Projekt gearbeitet. Das ist ja der eigentlich Antrieb hinter meiner momentanen Schnüffelnase. Da ich in der vergangenen Woche keinen Post dazu geschrieben habe, habe ich in dieser Woche zwei Wochen zusammengepackt.


Die Zehensocken sind endlich im Müll gelandet. Ich mochte sie nicht wirklich gern und das endlich entstandene Loch war ein guter Anlass mich von ihnen zu trennen. Die Servietten sind bei meinen Eltern gelandet. Ich finde sie zwar wirklich süß anzuschauen, aber ich sitze an dem aktuellen Serviettenpacket schon über ein Jahr. Ich brauch die Dinger so selten. Spiegel und Spray sind wieder zwei Sachen, die ich meinen Eltern "untergeschoben" habe. Vielleicht haben sie dafür einen Gebrauch. Ich jedenfalls nicht. Der Pullover ist in die Kleidersammelstelle gekommen. Ich achte dabei immer darauf, dass der Container auch wirklich vom Roten Kreuz ist. Es stehen nämlich auch genügend Sammelcontainer von kommerziellen Sammlern herum. Und denen muss ich meinen Sachen nun ja nicht noch in den Rachen werfen. Die Klemme wanderte in den Müll. Ich habe keine Ahnung wo die anderen fünf davon verblieben sind. Wahrscheinlich schon vorausgegangen. Und die Deckel habe ich dem Tierheim in die Sammelbox geworfen. Sie sind gut geeignet für angefangene Futterdosen, aber bei mir haben sich mittlerweile auch schon zehn Deckel angesammelt.


In dieser Woche waren auch wieder mal ein Paar Kopfhörer dran. Ich wüßte wirklich gerne mal, wo die alle herkommen. Ständig finde ich neue Exemplare. Die beiden kurzen Hosen landeten ebenfalls in der Kleidersammlung. Die Bürste findet sicherlich ihren Platz in der Gartenwuselwelt meiner Mutter, vielleicht lässt sich damit leichter das Moos von den Töpfen putzen. Ich bin mal gespannt. Die Gläser sind ebenfalls bei meinen Eltern gelandet. Meine Mutter kocht immer irgendwas selbst, zur Zeit Marmelade. Da braucht sie solche kleinen Gläser oft. Und die kleine Tüte enthält Spielbälle, die ich am Wochenende in die Sammelbox vom Tierheim werfen werde. Und ich habe schon wieder so viel im Auge, was sich in die Reihe der aussortierten Dinge einreihen kann. Seltsam, früher wäre mir das alles gar nicht aufgefallen.

schönen Gruß =)




Montag, 26. August 2013

Das war die Hanse Sail 2013 - #3

Wie schon im letzten Posting angedeutet, geht es heute wieder um die Hanse Sail und auch um Möwen. Zu dem maritimen Großereignis waren wieder unzählige Gäste nach Rostock gekommen und die wollen natürlich auch was unternehmen und sehen. Der Stadthafen ist dabei eher so das Partyzentrum, während Warnemünde etwas ruhiger und eher für diejenigen ist, die zum Beispiel Schiffe schauen möchten. Zur Küste gehören neben den unzähligen Schiffen aber auch unzählige Möwen und Fische. Die Fische gibt es für die Touristen in unzähligen Formen in ebenso unzähligen Buden, Verkaufsschiffen ... zu kaufen.

Wenn dann so ein mit Pommes, Fischbrötchen und Cola vollgepackter Tourist weiter auf dem Fischmarkt oder am Alten Strom entlangschlendert, muss er vorsichtig sein. Nachdem vor einiger Zeit das Füttern der Möwen in Warnemünde unter Strafe gestellt wurde, suchen die weißen Flattertiere nach alternativen Quellen um ihren Hunger zu stillen. Und in ahnungslosen Touristen scheinen sie eine gefunden zu haben. Gerade die große Mantelmöwe (mit 60 bis 80 cm Körperlänge) geht da ganz offen vor und fliegt das Opfer einfach an um die begehrte Beute aus der Hand zu klauen. Sie haben gelernt, dass der Mensch sein Brötchen vor Schreck nicht mehr so fest hält, wenn er von hinten mit einem Anflug überrascht wird.

Wenn mal kein Mensch sein Fischbrötchen hergegeben hat, plündern die Mantelmöwen abends auch gern die Mülltonnen am Strand. Da wir hier mit die breitesten Ostseestrände haben, stehen Mülltonnen nicht nur direkt am Strandaufgang, sondern auch in der Mitte des Strandes. Diese allerdings sind recht klein und oft überfüllt. Für die klugen Vögel eine einfache Übung dort die Reste herauszuangeln. Man erlebt nun in Warnemünde nicht jede Sekunde eine angreifende  Möwe und ich persönlich kannte das bisher auch nur aus den Erzählungen anderer. Allerdings durften wir dieses Jahr die Kraft der weißen Vögel selbst erfahren und wären fast um ein Fischbrötchen ärmer gewesen. Jetzt weiß ich auch wieder, warum ich keinen Fisch esse - um nicht großen, weißen und hungrigen Möwen gegenüberzustehen ;)

Den einzigen Hinweis auf die diebischen Vögel habe ich an einem HotDog-Stand am Leutchtturm gefunden. Ich wäre mal an offiziellen Möwenzahlen interessiert ;)



little motorboat
So eine Nussschale hätte ich auch ganz gerne ab und an mal.

Sailboat at the lighthouse
So ganz kann ich die Segelschiffe doch noch nicht in die Schublade stopfen ;)

Ferries on the Baltic Sea
Rostock wird regelmäßig (mehrmals täglich) von verschiedenen Fährlinien angefahren.
a seagul goes into the water
Eine Möwe auf dem Weg ins Wasser

Seaguls and rubbish
Die vorhin schon angesprochenen "Müllmöwen"


Ships at Sunset
Am Samstagabend war die ganze Ostsee vor Warnemünde
während des Sonnenuntergangs voller Segelschiffe


Sunset at sea
Die Ostsee verschlingt die Sonne


Wie Ihr seht, gibt es noch mehr und mehr Bilder. Bei der Hanse Sail gab so viele Aktionen, Schiffe, Menschen ... Da hätte man sicherlich Bildermaterial für ein ganzes Jahr. Obwohl ich das Maritime zwar gewohnt bin, bin ich immer wieder überwälltigt von dem gesamten Ausmaß. Es war schade, dass gerade die großen Segler während den Ausfahrten kaum ihre Segel gesetzt hatten und wenn, sie vor dem Einlaufen bereits eingeholt hatten. Ich hätte gerne mehr Fotos von ihnen gemacht.

Was mich persönlich an der Hanse Sail stört, ist die recht große Präsenz an Futterständen und dabei das wirklich übermäßige Angebot an Fleischvariationen. Bratwurst, Gyros, Spieße, Schnitzel, Fleischpfannen ... Auf der anderen Seite gibt es ein vorhandenes, aber recht kleines Angebot an vegetarischen Speisen (meisten Pfannenvariationen, Brote, Pizzastücke und ähnliches). Lediglich ein einziges Mal ist mir aufgefallen, das etwas explizit als vegetarisch ausgezeichnet war. An veganen Speisen ist mir direkt so nichts aufgefallen. Das finde ich sehr schade, da ich denke, dass gerade zumindest ein vegetarisches Angebot, wenn es vielleicht auch noch aus verschiedenen Nationen stammt, guten Anspruch bekommen kann. Und da bei der Hanse Sail viele Nationen zusammenkommen, würde sich soetwas doch anbieten.

schöne Grüße =)

Freitag, 23. August 2013

Es wird golden - auf in den Spätsommer

Nachdem ich mich gestern doch tatsächlich gewundert habe, dass die Sonne mittlerweile schon 20:20 Uhr untergeht, habe ich erst so richtig realisiert, dass der Herbst im Anmarsch ist. Allerdings weigere ich mich vor meinem Geburtstag vom Herbst zu sprechen, da ich immer darauf beharre noch im Spätsommer Geburtstag zu haben ;) Aber so langsam lasse selbst ich die goldene Jahreszeit anklingen und dazu gehören auch einige typische Spätsommer-Sachen. Ich denke, jeder wird so seine Rituale und Gewohnheiten haben. Ob nun bestimmte Lebensmittel oder andere Angewohnheiten.

Für mich gehöhrt ganz klar der Federweißer dazu. Auch, wenn ich den dieses Jahr leider nur über Umwege bekommen kann. Der GlobusMarkt bei uns hat dieses Jahr leider einen anderen Hersteller gelistet und der schmeckt mir nicht wirklich. Hat eher den Geschmack von gefärbtem Wasser. Für mich neu gefunden habe ich auch das Veggie-Journal. Ich finde die Aufmachung sehr nett, zumal es nicht nur um reine Rezepte geht, sondern auch gute Artikel beinhaltet, z. B. über versteckte tierische Inhaltsstoffe sowie das Prinzip der Öko-Kiste. Bei den Rezepten steht oben gleich vermerkt ob es vegan ist oder nicht. Eine angenehme Lektüre zu einem oder zwei Gläsern Federweißer.



Da ich an der Küste wohne, gehört es für mich im ganzen Jahr dazu an den Strand zu gehen. Nicht um zu dort (nur) zu baden, sondern ich liebe eher die Spaziergänge, wenn die Wellen die Füße umspühlen. Seit meiner Kindheit achte ich dabei auch darauf, was die Wellen so ans Land spülen. Wir sammeln Bernsteine, Donnerkeile, Hühnergötter, geschliffenes Glas oder schönes Holz, dem man seine Wassergeschichte ansieht. Ich hatte dieses Jahr leider noch nicht so viel Zeit um den Strand unsicher zu machen, und deswegen ist meine "Ausbeute" bisher auch etwas mager ausgefallen.

 

Ich werde mir demnächst noch ein großes Glas kaufen und mir darin eine Art Mini-Ostsee anlegen. Eigentlich habe ich alles dafür Zuhause, nur das Wasser fehlt mir noch. Die Idee kam mir neulich, als ich am Strand spazierenging. Anstatt nur Sand einzutüten, um damit dann in den eigenen Wänden zu dekorieren, wäre ein Gesamtwerk doch eigentlich viel interessanter. Und die Ostsee bietet so viele Möglichkeiten.

Dieses Mal gehört für mich zum Spätsommer auf jeden Fall auch der Tee von Higher Living. Ich habe diese sehr interessante Teesorten dieses Jahr Stück für Stück für mich entdeckt und als sie vor kurzem in unserem Bioladen im Angebot waren, habe ich gleich drei Mal zugeschlagen. Da ich bereits von Zombiekatze ein paar Teeprobetütchen bekommen hatte, war ich mir sicher, dass sich mich begeistern würen. Und ich bin begeistert. Der Tee schmeckt nicht wie lediglich heißes Wasser, sondern bietet ein sehr angenehmes Geschmackserlebnis, was man auch bereits am Duft erahnen kann. Insgesamt gibt es, glaube ich, 19 verschiedene Sorten von Higher Living.


Was mich persönlich an den Higher Living Tees aber stört, ist, dass die einzelenen Teebeutel nochmal in kleinen Tütchen aus Plaste verpackt sind. Die Teepackung selbst ist aus stärkerem Papier, so wie man es von unzähligen anderen Teepackunge kennt. Aber warum muss dann der Inhalt nochmal einzelnd verpackt werden? Die Tütchen sind wirklich schön gestaltet und angenehm anzuschauen, aber sie erhöhen auch die Menge an anfallendem Müll.


Ein noch anstehendes Spätsommer-Ereignis wird das Aufbrauchen meiner Lush-Produkte sein. Ich bin noch nie in einem Lush-Laden gewesen, nur ein Mal in Berlin auf den Weg zur Oper daran vorbeigegangen. Ich habe dort noch nie etwas gekauft, ob im Laden oder online, aber trotzdem haben sich bei mir diverse Produkte angesammelt. In der Tüte ist eine Kokoshaarseife, die kleinen Figürchen sind für die Duftlampe und das runde Katzenhaus ist eine Seife. Wenn ich jetzt nur noch wüßte, wo ich die alle herbekommen habe ^^


Und natürlich, wie kann es anders sein, habe ich auch dieses Mal wieder aus dem Stapel der ungelesenen Bücher ein paar herausgesucht, die ich nun endlich lesen werde. Ich bin schon gespannt, wie viele Tassen Tee ich zum Bett tragen werde. (Ich lese am liebsten auf dem Bauch liegend, während das Buch vor mir liegt ;) ) 


Das waren so grob einmal meine anstehenden Spätsommererlebnisse. Es wird sicherlich auch dieses Jahr wieder sehr interessant und sicherlich wird mir noch das eine oder andere über den Weg laufen, das ich begeistert aufsammeln und hinzufügen werde. Allerdings wird das ganz bestimmt kein Kürbis sein. Mit diesen Gewächsen kann ich mich irgendwie so gar nicht anfreunden. 

schönen Gruß =)

Mittwoch, 21. August 2013

Das war die Hanse Sail 2013 - #2

Nachdem ich am Montag gut 2 1/2 Stunden beim Zahnarzt saß und am Ende meine Wurzelbehandlung doch nicht abgeschlossen werden konnte, hatte ich danach leider keine ausreichende Zeit mehr um einen neuen Hanse Sail Blogpost zu verfassen. Der wird hiermit nachgeliefert. Ich habe Euch wieder ein paar Bilder rausgesucht und hoffe sie gefallen Euch :)


Schiff und Leuchtturm

Segeln auf hoher See

Die Bussard fährt Rostock an

Panorama

Schiff und Leuchtturm

unter Segeln 2

Tagelage

Abends am Strand 1

Abends am Strand 2

unter Segeln 2

Aufeinandertreffen

unter Segeln 3

Schiffe und Leuchtturm


Das sind nun ersteinmal genug Segelschiffe. Im nächsten Hanse Sail Post werde ich Euch erklären, warum man, zumindest in Warnemünde, sein Fischbrötchen ganz fest halten sollte.

schönen Gruß =)

Sonntag, 18. August 2013

Projekt Bye Bye - Woche 5 - Warum haben wir eigentlich so viel Kram? Besitz und was man damit anfängt. #2

Hier möchte ich nun den Gedankengang von gestern weiterführen. Er wird doch länger als ich zuerst geplant hatte. Deswegen auch die Aufteilung auf zwei Tage.

Es auch die Möglichkeit, dass man Sachen hat, egal ob geschenkt bekommen oder im Laufe der Jahre gesammelt, die man nicht mehr braucht – aber die zu schade zum Wegwerfen sind. Die fünfte Kuchenform, der 30. Teller, den Pullover, den man nicht mehr anziehen mag etc. Für den Müll sind solche Sachen, wenn sie ansonsten fehlerfrei und akzeptabel sind, eindeutig zu schade. Wenn man dann keine Ahnung hat, wo man solche Sachen hinbringen kann, dann bleiben sie erst einmal zuhause. In irgendeiner Ecke werden sie wohl schon einen Platz finden. Oder auf dem Dachboden oder im Keller oder in der Garage. Dabei kann man überflüssigen Dingen ganz leicht zu einem neuen Leben verhelfen. In vielen Städten gibt es Umsonstläden, Sozialkaufhäuser oder Second Hand Läden, wo man seinen Kram hinbringen kann. Oder, wenn man in einer Studentenstadt lebt, stellt man es in einer Kiste nach draußen, macht ein großes „zum Mitnehmen“ oder „zu Verschenken“-Schild ran und wartet ab. Meistens lösen sich die Dinge ohne große Mühe in die sprichwörtliche Luft auf. Wenn man diese Möglichkeiten nicht hat, dann bleibt z. B. Ebay-Kleinanzeigen, Amazon für Bücher oder man wartet den nächsten Flohmarkt ab und miete sich einen Stand. Das bringt dann auch noch etwas Kleingeld ein.

Allerdings muss man sich für all das aufraffen. Der Antrieb muss von innen kommen, aus einem heraus. Nur selten wird es einen äußeren Zwang geben sich der Sachen zu entledigen, z. B. wenn Nachwuchs ansteht und man den Platz benötigt. Bis dahin sehen viele oft nur wenig Grund darin sich der überflüssigen Dinge zu entledigen. Sie sind meistens außer Sichtweise, in einem Schrank oder im Keller, stören dort nicht und die eigene Einlagerung kostet nichts. Es gibt für diese Menschen also keinen Grund sich um eine Entsorgung, welcher Art auch immer, zu kümmern. Aus den Augen – aus dem Sinn. Und außerdem: besser man hat als man hätte. So kommt natürlich eine ganze Menge zusammen, von der man irgendetwas bestimmt vielleicht noch irgendwann einmal gebrauchen kann. Bestimmt. Und bevor man entrümpelt muss man mit sich selbst ja auch erstmal überhaupt klären, was dieses „Zeug“ überhaupt ist, welches man zu entsorgen vorhat. Und wenn man anfängt sich unwohl zu fühlen, dann kauft man eben noch ein Regal oder zieht irgendwo ein Brett als zweite, abgehängt Decke ein und hat wieder etwas mehr Stauraum gezaubert. Wir brauchen aber nicht mehr Platz oder immer neue Möbel oder gar neue Sachen um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, stattdessen brauchen wir, meine ich, weniger Zeug. Wenn man nicht benötigte Dinge weggibt, geben wir dem Ding die Chance von jemand anderem gefunden zu werden, der vielleicht gerade das schon eine Weile sucht und genau das benötigt.

Nun sind vielleicht ein paar Sachen aussortiert und trotzdem herrscht in der Wohnung hier und dort Chaos. Trotzdem fühlt man sich stellenweise wie auf einem Schlachtfeld. Für mich persönlich ist wichtig, dass jedes Ding seinen Platz hat. Es muss da nicht wie festgetackert und im rechten Winkel ausgerichtet liegen, aber z. B. liegt das Telefon im Regal (wenn es nicht gerade geladen wird), der Schlüssel steckt in der Tür und die Fernbedingung der Anlage liegt davor.

Friedrich Nietzsche sagte mal: „Wer wenig besitzt, wird umso weniger besessen: Gelobt sei die kleine Armut!“ Wer viel besitzt, wird von seinem Heim besessen, wer wenig besitzt, besitzt somit sein Heim. Die kleine Armut ist sozusagen eine Armut an „Besitzdingen“. Gegenteilig wäre die große Armut dann ein zu viel an materiellem Besitz. Eine Sammlung von Dingen, an die sich dann geklammert wird, weil vielleicht irgendetwas kompensiert werden muss. Wobei Menschen, die mehr als 100 Dinge haben, nicht zwangsläufig irgendetwas kompensieren müssen. Ihr Leben könnte nur auf Grund der Abhängigkeit von Dingen vielleicht komplizierter sein. Inwieweit sich das auf die Lebensfreude auswirkt mag jeder für sich selbst beantworten. So habe ich benötigte Sachen mit einem Griff bereit und über die Zuweisung weiß ich immer (naja, fast immer) wo sie liegen und ich lege sie schon irgendwie automatisch jeden Abend dorthin zurück. Ich finde, aufräumen ist etwas, was manche Menschen erst lernen bzw. begreifen müssen. Diese Menschen sind nicht schlampig oder dreckig, ihnen fehlt nur eine gewisse Grundordnung bzw. –struktur auf der sie aufbauen können. Wenn sie diese Struktur für sich begriffen und erschaffen haben können sie darauf ihre gesamte Wohnung aufbauen.  

Viel Platz und Stauraum, z. B. ein neues Regal, lädt zum Vollpacken ein. Stattdessen kann man sich Stück für Stück die einzelnen Schubladen oder Schrankfächer vornehmen und anschauen was sich dort alles eingefunden hat. Am Anfang mag das ein seltsames Gefühl sein und vielleicht ist man auch nervös oder unsicher, wenn ein Ding dazu auserkoren wird die gemeinsamen vier Wände zu verlassen. Besonders bei Büchern ist das oft ein schwerer Akt. Aber mit der Zeit wird das Kribbeln nachlassen und die Trennung von Überflüssigem wird leichter fallen. Für Menschen mit vielen und breitgestreuten Interessen ist das gar nicht so einfach. Da kann man so vieles für irgendwie alles gebrauchen. Aber gerade hier ist Disziplin wichtig. Was auch bedeutet, wie schon oben beschrieben, dass ein Großteil der Dinge einen festen Platz haben sollte und sie nach Gebrauch automatisch wieder dorthin gelegt werden sollten. Schubladen und Schränke brauchen keine zweite und dritte Belagerungsreihe. Die erste reicht oft vollkommen aus.

Um nach der Entsorgung eines Dings nicht gleich wieder den freien Platz mit neuen Dingen zu belegen ist es wichtig, neue Sachen bewusst zu kaufen. Spontankäufe sind selten gut, besser ist es, sich vorher wenigstens durch den Kopf gehen zu lassen ob man so etwas oder so etwas Ähnliches schon hat und wozu man den neuen Gegenstand eigentlich genau braucht oder gebrauchen will. Oft hilft auch eine Wunschliste zu schreiben und diese nach einiger Zeit wieder hervorzuholen. Oftmals lösen sich scheinbar dringende Wünsche einfach so in Luft auf. Auch bewährt hat sich das Tauschprinzip. Für jede neu gekaufte Sache wird eine alte Sache entsorgt. Alt gegen Neu ist gerade am Anfang eine gute Hilfe. Kaufen sollte kein Akt der Belohnung sein und erst recht nicht sich zum Rausch ausbreiten, Kaufen sollte die Beschaffung neuer und vor allem benötigter Dinge sein. Anstatt sein Geld in Spontankäufen versiegen zu lassen, kann man sich eine Spardose ohne Bodenöffnung kaufen (ich bevorzuge da immer die Spardosen aus Blech, die nur oben eine Öffnung haben und nur mit dem Dosenöffner zu öffnen sind) und abends etwas Kleingeld aus dem Portemonnaie dort hineinwerfen.  Nach und nach wird dann eine feine Summe zusammenwachsen, die man z. B. für den nächsten Computer, Urlaub … ausgeben kann.

Nach dem Krieg oder auch noch in der DDR war es wichtig Sachen zu sammeln und aufzuheben, denn es gab so viele Mangelwaren und man wusste nie, wann es das benötigte Ding wieder gab. Wenn man etwas hatte war man reich. Man konnte aushelfen und tauschen und konnte in anderen Situationen vielleicht gerade das eintauschen, auf das man schon lange gewartet hatte. Etwas haben bedeutete Besitz zu haben und Besitztum war Reichtum. Man war unabhängig von anderen und von irgendwelchen Engpässen. Auch erschuf Besitz einen gewissen Status. Man gehörte dazu, man war wer. Aber wir leben heute weder in einer Mangelwirtschaft noch gibt es Bananen nur einmal im Jahr. Wir müssen nicht, wie unsere Großeltern, alles sammeln und horten. Lange Rede, kurzer Sinn: wenn ich ein Bild aufhängen will, dann genügt mir das Loch in der Wand, dann brauche ich nicht die Bohrmaschine im Schrank für die restlichen 355 Tage des Jahres. 

schönen Gruß =)